Seit einiger Zeit schon ist ja nun Rauchen an vielen Orten verboten. In Amerika darf man in der Öffentlichkeit keinen Alkohol trinken. Neulich hat sich im Bus jemand neben mich gesetzt, der war so fett, dass ich vor lauter Unbehagen beinahe aufgestanden wäre, denn lieber hätte ich gestanden. Hab ich dann aber nicht gemacht, weil das etwas unhöflich ist, dachte ich mir. Und das hat mich dann ziemlich geärgert.
Wenn er gestunken hätte bis zum Himmel, nach 3 Tage lang Wodka-RedBull etwa, dann wäre das nicht unhöflich gewesen. Darf auch keiner im ÖPNV rauchen, weil das die anderen Fahrgäste stört. Nicht mal Musik hören oder Döner essen darf man in den meisten Bahnen. Aber fett sein, das darf man.
Übergewicht ist mindestens so ungesund wie Rauchen oder Saufen, aber so verpöhnt ist es lange nicht. Echtes Übergewicht los zu werden ist sicher kein Klacks, aber trocken bleiben ist vermutlich schwieriger. Das Rauchen aufzugeben ist auch keine leichte Sache. Aber so einen Kettenraucher mit schleimigem Krebshusten oder ein Säufer, bei dessen Gestank euch die Tränen kommen, den hat niemand gern. Da darf der Ekel das Mitleid überwiegen, ohne dass man politisch unkorrekt ist.
Aber auf Fettberg Mc’Speckschwate muss ich Rücksicht nehmen und ihn so akzeptieren, wie er ist. Aber warum! Ist doch überhaupt nicht gut, so fett zu sein, und man kann es ja ändern! Warum hat unsere Gesellschaft solche Schwierigkeiten, das zuzugeben?
Da gibt es immer noch die Haarspalterei, dass manche Leute ja nichts für ihr Gewicht können, weil’s von irgendeiner Krankheit kommt. Es gibt auch genetische Prädisposition zur Nikotin- und Alkoholsucht. Das interessiert aber auch keinen, weil es halt nun mal echt selten ist.
Die meisten Leute mit Übergewicht haben es, weil sie Dreck fressen und sich nicht bewegen und es dann nicht auf die Reihe bekommen, etwas zu ändern, wenn sie immer fetter werden.