Schwarz, Braun, Goldgelb

Einer der Gründe, warum ich mir keinen Hund anschaffe, ist der Kot. Besonders die weitestgehend grünbefreiten Innenstädte bilden eine recht mäßige Kotentsorgestelle. Das merke ich tagtäglich auf dem Weg zur Arbeit. Es gibt nichts Besseres um Montagsmorgens wach zu werden als auf dem Weg zum Bahnhof die leichte Note von Braun No 5 in der Nase zu haben. Nur weil die Straße mit Bäumen gesäumt ist, welche ebenerdig in bürokratischer Rechteckigkeit den Asphalt unterbrechen, heißt das noch lange nicht, dass keine Kottüten zum Einsatz kommen müssen. Darauf hätte ich im Übrigen erst recht keine Lust, mit betüteter Hand in die warmen Hundeexkremente zu greifen. Das ist aber keine Entschuldigung für tatsächliche Hundehalter, sondern lediglich ein Argument gegen Hunde in Innenstädten.

Zuweilen geht es mit den schwarzen Tüten aber auch schief. Wie das Exemplar direkt hinterm Bahnhof zu erzählen weiß. Vor circa einer Woche muss jemand diese 1-Kilogramm-Tüte mit 2 Kilogramm Inhalt dort “vergessen” haben. In den nächsten drei Tagen verbreitete sich der Inhalt unter Tarnung von Schnee auf dem Gehweg. Dann schritt ein Genie daher und legte eine Bananenschale genau auf den schrumpfenden Haufen. Wieder einer dieser Alltagsbanksy’s, die für immer unerkannt bleiben werden. Die Sinnbilder Hundekot/Bananenschale auf Gehsteig als Tretmine des Alltags. Ich wünschte ich:
A. wäre selber darauf gekommen.
B. hätte das nie gesehen.

Inzwischen hat sich die Tüte um einen Poller gewickelt und der Rest ist überall verteilt. Ich wünschte die Leute würden das nicht als Negativbeispiel für Hunde auffassen. Die können ja nichts dafür. Vielmehr sollten wir das als Negativbeispiel für Menschen auffassen, die Hunde in Innenstädten halten.

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