Empathische Aggression für nur 1 Euro 70

Mein örtlicher Bäcker hat ein Gebäck in sein Sortiment aufgenommen, dass zur Verbesserung zwischenmenschlicher Aggression Kommunikation beiträgt. Als ich heute vor der Theke stand, fiel mir das Schildchen auf: Maulschellen 1,70€.

Nach einem notgedrungen freundlichen Streitgespräch im Büro spielt sich demnächst überall in Deutschland folgende Unterhaltung ab:

A: “Hier”, überreicht eine Tüte vom Bäcker.
B: “Was ist das?”
A: “Das ist Gebäck. Es nennt sich Maulschelle und ich glaube du kannst jetzt eine davon vertragen.”
B: “Danke?”

Die Welt kann so einfach sein wenn man Süßes zu seinem Saurem mischt… und Rosinen mag.

iLeaked

Wir müssen mal über Pornografie und Starkult reden mein Sohn. Dieses Gespräch ist lange überfällig, fürchte ich.

Schau was Ende August passiert ist. Ein Hacker hat sich Zugang zu den Apple iCloud-Daten vieler berühmter Hollywoodstars verschafft, allen voran Jennifer Lawrence. Die ganzen intimen Handyschnappschüsse landeten natürlich auf zahlreichen einschlägigen Seiten (nein, ich linke die nicht mein Sohn) und werden dort auch bis zum Ende des Internets bleiben. So ist das nun mal heutzutage.

Da kann man jetzt gegen die bösen Hacker zeigefingern. Aber explizite Nacktbilder in die iCloud stellen ist ungefär eine so gute Idee wie die Haustür beim duschen aufstehen zu lassen. Die Cloud ist im Internet. Der Hacker hat die Bilder nicht dort reingestellt, das haben die Stars freiwllig getan. Der Hacker hat lediglich die äußerst Dünne Wand zwischen Cloud-Dienst und freier Zugänglichkeit eingerissen. Also Sohn, anzügliche Bilder gehören nicht in die Cloud, genau wie Bankdaten oder alles nicht frei zugängliche über deine Person. Schon gar nicht in eine Amerikanische. Denn da darf der Geheimdienst auch einfach Nacktbildchen anschauen, bei Terrorgefahr…

Und wenn du dir mal was Nacktes anschauen möchtest: Die Zeit der Modems und 2 Megapixelkameras sollten doch vorbei sein. Das Internet ist voller Videos, Pornos vor allem. Wirklich niemand sollte Fotos von Leuten benötigen, die unglaublich viel verdienen, um sich zu stimulieren. Was hier entblöst wird, sind eigentlich die unsicheren Seelen, die das Vorbild von Stars als Kompass brauchen.

Punkt 5

Der Tag hat schon schlecht angefangen:

  1. Montag.
  2. Um fünf Uhr aufgewacht und danach natürlich hellwach.
  3. Beim Frühstück merke ich, das die Müslipackung nur noch die Hälfte der empfohlenen Tagesration Lion Cereals enthält.
  4. Der Wasserstand der Milch ist noch deprimierender.
  5. Über mir brummt etwas.

Ok, Punkt 5 sollte ich vielleicht erläutern. Ich habe so eine IKEA-Papierlampe genau über dem Tisch hängen. Ich schaue also hoch und sehe eine Wespe durch und um die Lampe kreisen. Ihre nähe zur Lampe ist strategisch clever. Ich kann das Biest weder mit einer Zeitung klatschen, mit einem Glas fangen, noch mit Deo und Feuerzeug einäschern. Sonst wäre die Lampe kaputt, so einfach ist das.

Die Wespe hat hingegen freie Bahn mich beim ohnehin mäßig befriedigenden Frühstück mit Sturzflugfinten zu terrorisieren. Wespen und Spinnen schaffen das, mich unendlich zu terrorisieren. Den Krieg zu gewinnen heißt zu wissen wann die letzte Schlacht geschlagen wird, denke ich und ziehe mich zurück.

Mein Tag auf der Arbeit steigert das Unbehagen in neue Höhen. “Wir setzen uns heute Nachmittag mal zusammen wegen Thema XYZ.” Ein guter Rat von mir wenn dieser Satz fällt: Lasst alles fallen, geht aus dem Büro, verlasst unauffällig das Gebäude, bucht eine Schiffspassage und taucht in Mombasa unter.

Als ich dann schließlich entnervt und verschwitzt nach Hause kam, suchte ich die Wespe. Ich wollte sie erledigen und suchte lange. Schließlich habe ich einer düsteren Ecke eine Spinne entdeckt die eine Wespe in ihren Beinen hielt. Frisch eingesponnen, wie Fleisch in einer dieser weißen, aber doch ein wenig durchsichtigen Metzgereitüten.

Der Feind deines Feindes ist immer noch dein Feind. Aber wenn man sich raushält zerfleischen sie sich gegenseitg. Hätte ich mich bloß mal aus XYZ rausgehalten.

Die Melodie der Arbeit

Es gibt eine Menge kluge Köpfe auf der Welt. Viel mehr als wir alle glauben. Diese klugen Köpfe wurden einst von den Straßen, Schulen und Universitäten der Welt ins Arbeitsleben gedrückt. Mit Enthusiasmus und voller Tatendrang gingen sie ans Werk. Einige wenige haben sich nie von ihren Visionen abbringen lassen. Haben ihre ehrgeizigen Träume über alle Schwierigkeiten hinweg verwirklicht. Haben die Welt ein Stückchen besser gemacht.

Das sind die Handvoll Macher zu denen wir wehleidig aufschauen. Der Rest von uns ehemaligen Visionären singt nur mit. Kleingeistige Kollegen die hauptsächlich mit der Rettung ihres faulen Arsches beschäftigt sind. Vorgesetzte die My Way von Frank Sinatra erheblich zu ernst nehmen. Große Chefs deren Mut nicht mal über das Kleingeldfach der Firmenbrieftasche hinausgeht. Von dieser enggeistigen Kapelle wird jeden Morgen die Hymne der Arbeit gedröhnt.

Die cleveren Menschen wehren sich einige Zeit, wollen sich nicht verbiegen. Doch irgendwann stimmt man ein. Nicht weil es so besser wäre, geschweige denn akzeptabel funktionieren würde. Die Lüge von “der muss sich noch bei uns einleben” oder “der wird noch lernen wie wir hier arbeiten” kann diesen Leuten nichts vormachen. Aber letztendlich ist es einfach nur ein Abwägen zwischen Jahrzehnten Verzweiflung, Magenschmerzen, Ohrenpfeifen, Wut, Depressionen oder eben mitsingen.

Und so wird eingestimmt in die Kakophonie der Arschgeigen, wo Maestro Ego kurzsichtig mit dem Taktstock um sich schlägt.

Die Ich-Perspektive

Zug hält, Menschen steigen aus, andere Menschen steigen ein. Aber es bleiben auch eine Menge stehen. Dort auf dem Vorstadtbahnsteig, an dem nur eine Regionallinie hält. Ein junger Student auf dem Sitz neben mir kommentiert diesen Akt des Stehenbleibens mit “Ey, warum steigen diese Idioten nicht ein.”

Alle anderen sind dumm, sie stehen Tag für Tag auf um zu dieser Vorstadthaltestelle zu fahren. Sie stellen sich auf die örtliche Betonzunge, die sich in die Wiesenlandschaft entrollt hat. Sie warten dort auf den Zug, den einen Zug in dem der Student sitzt der all das Wissen der Welt gepachtet hat.

“Was für ein schöner, intelligenter Mensch das doch ist”, sagen sie sich. Da können sie nicht einsteigen. Die Dummheit ist geblendet vom Licht der Erkenntnis. In unabgesprochener Koordination, die einem Mob dummer Menschen nur sehr selten zur Teil wird, verpassen sie ihren Zug. Sie besitzen nicht die mentale Kapazität sich darüber aufzuregen. Stattdessen steigen sie alle in den nächsten Zug in Gegenrichtung ein. Sie verlieren ihr Koordination als sie sich eine Station später am Hauptbahnhof aus den Türen ergießen.

Was für Idioten.

Fünf Dinge die ich an dir verabscheue

Notgedrungen muss ich mich zur Zeit beruflich mit Social Media-Marketing beschäftigen. Der Social Media Aspekt daran ist gar nicht schlimm. Sicherlich ist Social Media größtenteils Oberfläche. Das ist systemisch bei Diensten die darauf aufbauen, dass jeder mitmachen soll. Gerade deswegen ist Marketing im Social Media Bereich ja so wichtig.

Diese Marketingleute sind aber ihr ganz eigener Schlag Subwesen. Ich schätze es ist ein Stück weit als Berufskrankheit zu bezeichnen, wenn Content über das Social Media-Marketing selbst mehr

Marketing und weniger Content ist. Anstatt interessante Einsichten zu liefern, schreiben diese, gern mal selbsternannten Profis des Social Web Artikel wie “5 ways to increase your blog’s exposure” (Zu deutsch: “Warum niemand deinen Blerg liest”).

In solchen Artikeln wird Content immer als “King” bezeichnet. Dabei ist das hemdsärmelige Gesenfe doch selbst so weit vom King entfernt wie dessen

Denkt euch an dieser Stelle bitte ein Bild von einem kotzenden Hund. WordPress wollte aber nicht. Ich könnte kotzen. @Schlange: Reparier das nicht. Jeder darf das Elend sehen…

Schreiberlinge vom Profitum. Ich hätte gedacht diese Welle von “Ich habe hier eine Liste”-Artikeln ließe relativ schnell wieder nach. Stattdessen nimmt sie nur noch zu. Gibt es wirklich so viele Leute die noch nicht von den ewig gleichen Allgemeinplätzen genervt sind? Die sich gerade so und nur noch auf Listen konzentrieren können?

Den Vogel hat ein Artikel über “Big Data” im Bereich Social Media darnieder gelegt. Big Data ist eine, mit herkömmlichen Methoden, kaum zu bewältigende Datenflut. Stell dir vor du konsumierst Social Media komplett ungefiltert auf zehn Monitoren gleichzeitig, etwa so nur drastischer.

Der Artikel mit vielversprechendem Namen entwickelte sich in meinem Browser schnell zum ultimativen Listenalptraum. Ich fasse intelligent zusammen, da das Autor-Ding no

ch nicht mal schreiben konnte:
1. Wisse was du für Daten willst.
2. Hol dir Werkzeuge die die Daten beschaffen können. Tatsächlich kein Vorschlag welche Tools hier gemeint sind.
3. Arbeite zielstrebig an deinem Ziel.
4. NO SHIT SHERLOCK (<- Dieser Punkt ist von mir hinzugefügt)

Bitte, bitte bitte, nehmt Aufschneidern endlich den Webspace weg.

Die Kunst nicht zu reden

Das kommt jetzt vielleicht nicht überraschend, aber ich bin jemand dem Small Talk abgeht. Lange Zeit habe ich den Zweck dieser banalen und sinnlosen Beschallung von Hausfluren, Kaffeeküchen oder Büros nicht verstanden. Sicher, sicher, es ist uns Menschen unwohl wenn wir ganz Still sind. Doch das ist meiner Ansicht nach gewöhnungssache. Leider mag sich außer mir niemand daran gewöhnen, also blicke ich dem Feind ins Auge.

Ich habe letztens ein Video gesehen in dem jemand zum Thema Small Talk etwas sehr weises und wahres gesagt hat. Niemand mag Small Talk wirklich, aber er ist einfach nötig um an die interessanteren Themen zu kommen. Small Talk überbrückt nur die Zeit bis man sich wohl genug fühlt oder sich gut genug kennt. Dann kommt man zum Kern.

Das ist so einfach wie logisch. Wenn Small Talk wirklich so funktionieren würde, dann könnte ich mich mit dem Konzept anfreunden. Ein höfliches Vorgeplänkel bevor die philosophischen Fragen in den Diskurs kommen. Wieviel könnte eine Gesellschaft erreichen die so miteinander interagiert.

In der Realität ist der Übergang aber fließend bis nicht vorhanden. Wie ich vom gebrauchten Kaffeeautomaten “soo überlebenswichtig” zu einer Bar komme, in der Wochenendpendler recht aufdringlich sind ist eine Frage für sich. Interessant ist das aber beides nicht. Das Problem ist eben die Perspektive. Was interessant ist bestimmt jeder selber und wie wir wissen ist der Mensch ein abscheulich egoistisches Tier.

So wurde aus dem alten Ritual, den Urlaub per Diaprojektor langweilig zu machen, das neue Ritual den Urlaub im Small Talk bis zum Quadrat auszutreten. Im Small Talk legt man auch dar wie man so ist “das habe ich mir von den afrikanischen Straßenhändlern aber nicht gefallen lassen”, oder auch nicht “da habe ich Trinkgeld gegeben, so kleinlich bin ich ja nicht”. Mein Problem ist, dass ich bei solchen Monologen (hiess es nicht Small Talk) nicht die Fa­çon wahren kann. Das lässt mich überheblich wirken wenn meine Gestik und Mimik die innere Agonie wiederspiegelt.

Das ist nervig, immer in diesem Mikrokosmos aus Alltagsbarbaritäten navigieren zu müssen, wenn man möchte das andere einen interessant finden. Dabei reden sie ja die ganze Zeit, nicht ich. So finden sie letztendlich nur ihre eigenen Geschichten interessant und den Fakt das man sie brav abgenickt hat. Gut zuhören können nennt sich dieser Softskill heutzutage im Managerdeutsch.

Würden sich doch nur alle an die Regeln halten. Dann wäre der Urlaub in ein paar Sätzen abgehakt und man könnte in aller Sachlichkeit diskutieren. Wieviel würden wir als Menschheit dann schaffen.

Edward Snowdens Prism

Ich bezweifle, dass Stuttgarts Wutbürger wirklich alle vom neuen Bahnhof betroffen sein werden. Manche sind sicherlich einfach nur auf die Straße gegangen, weil sie genug hatten, weil sie es nicht mehr ertragen mochten. Ganz so geht es im Moment einer breiten Bevölkerungsschicht in Ägypten… zum zweiten Mal. Nur den Amerikanern, Briten und Franzosen geht es noch nicht wirklich so.

Dabei hat die westliche Welt nach den Enthüllungen Edward Snowdens doch allen Grund dazu. Effektiv leben wir in ܜberwachungsstaaten, die frühe Science Fiction Entwürfe noch übersteigen. Bevor die Kelle jetzt aber allzu grob wird: Totalitär sind unsere Demokratien nicht. Wir stehen den Science Fiction Visionen dann doch auch noch in einigen Dingen nach.

Dennoch haben wir fast 24 Stunden am Tag Smartphones, Tablets, Laptops, PC’s und Konsolen in unserer Nähe. Die meisten Geräte haben Internetzugang, Mikrofone und Kameras. Ob uns diese Geräte das Leben erleichtern, oder es im Endeffekt nur oberflächlicher machen und uns durchsichtiger, ist die Frage. Nichts desto Trotz haben wir uns so sehr aNetworkn diese Geräte gewöhnt. An die Datenkraken wie Google und Co. die mit diesen Geräten ins Haus fallen. Damit haben wir Überwachung nicht nur das Tor geöffnet sondern uns auch daran gewöhnt. Diese Art der Überwachung zeigt gern ihre nützlichen Seiten während die Schattenseiten nicht so offensichtlich sind.

Und so hat das viel beschworene Social Web, gehyptes Medium der Freiheit und des arabischen Frühlings vor allem eins erreicht. Es hat Geheimdiensten und Regierungen den Weg aus einer der schlimmsten Glaubwürdigkeits- und PR-krisen geebnet, die mit Snowden hätte angestoߟen werden können. Firmen wissen alles über uns, warum nicht auch die Geheimdienste. Aufpassen was wir sagen müssen wir ohnehin, können unbedacht hochgeladene Inhalte auf Facebook, Twitter und Co. doch einen negativen Eindruck auf (potentielle) Arbeitgeber machen.

Wir haben mit Prism etc. eben nicht die Zustände wie in Ągypten. Oder wie in Stuttgart einen physischen Stein des Anstoߟes. Wir sind alle direkt betroffen, teils bis in die intimsten Details. Doch merken tun wir davon im Alltag herzlich wenig wenn sich ein Geheimdienst unsere Skypeunterhaltungen vornimmt. Deswegen geht niemand auf die Straߟe. Kaum einer fühlt sich direkt betroffen und belästigt. Selbst wenn, von wem überhaupt? Es scheint kaum etwas greifbar zu sein.

Sollte uns das hindern? Nein, Regierungen die soetwas zulassen sind sehr wohl fassbar, zumindest beim Wählen. Enden wir mit Network: “I’m mad as hell and I’m not going to take this anymore!

Anführungsstriche

Mein “Nachbar” ist gestorben. Daran kann ich nichts ändern, die Anführungszeichen sind es, die mich daran stören. Er hat nicht auf der gleichen Etage gewohnt, nur im gleichen Haus. Eigentlich nur eine Etage drunter. Da sollte man sich schon Mal über den Weg laufen denkt man. In den paar Jahren die ich nun hier wohne habe ich den Mensch kein einziges Mal gesehen, jedenfalls nicht bewusst. Das machte ihn zu meinem “Nachbar” anstatt das er mein Nachbar war. Einige in dem Haus in dem ich wohne sind “Nachbarn”. Da bin ich auch kein Einzelfall. In der Stadt lässt es sich leicht für sich leben, ohne andere Existenz allzu sehr zu streifen.

Der Mann der mein “Nachbar” war hat das zumindest einmal nicht gemacht. Er hat einen Unfall auf der Autobahn gesehen und ist nicht vorbeigezogen. Stattdessen hielt er auf dem Seitenstreifen und jemand rast ihm von hinten drauf, Ende. Und da wir so effizient aneinander vorbeigewohnt haben, weiß ich noch nicht mal wer sich da für einen anderen riskiert und verloren ging. Das Leben mag die besten Geschichten schreiben, aber es schreibt auch eine Menge Müll über die ich mich den ganzen Tag aufregen könnte. Könnte, wenn ich die Protagonisten kennen würde.

Schwarz, Braun, Goldgelb

Einer der Gründe, warum ich mir keinen Hund anschaffe, ist der Kot. Besonders die weitestgehend grünbefreiten Innenstädte bilden eine recht mäßige Kotentsorgestelle. Das merke ich tagtäglich auf dem Weg zur Arbeit. Es gibt nichts Besseres um Montagsmorgens wach zu werden als auf dem Weg zum Bahnhof die leichte Note von Braun No 5 in der Nase zu haben. Nur weil die Straße mit Bäumen gesäumt ist, welche ebenerdig in bürokratischer Rechteckigkeit den Asphalt unterbrechen, heißt das noch lange nicht, dass keine Kottüten zum Einsatz kommen müssen. Darauf hätte ich im Übrigen erst recht keine Lust, mit betüteter Hand in die warmen Hundeexkremente zu greifen. Das ist aber keine Entschuldigung für tatsächliche Hundehalter, sondern lediglich ein Argument gegen Hunde in Innenstädten.

Zuweilen geht es mit den schwarzen Tüten aber auch schief. Wie das Exemplar direkt hinterm Bahnhof zu erzählen weiß. Vor circa einer Woche muss jemand diese 1-Kilogramm-Tüte mit 2 Kilogramm Inhalt dort “vergessen” haben. In den nächsten drei Tagen verbreitete sich der Inhalt unter Tarnung von Schnee auf dem Gehweg. Dann schritt ein Genie daher und legte eine Bananenschale genau auf den schrumpfenden Haufen. Wieder einer dieser Alltagsbanksy’s, die für immer unerkannt bleiben werden. Die Sinnbilder Hundekot/Bananenschale auf Gehsteig als Tretmine des Alltags. Ich wünschte ich:
A. wäre selber darauf gekommen.
B. hätte das nie gesehen.

Inzwischen hat sich die Tüte um einen Poller gewickelt und der Rest ist überall verteilt. Ich wünschte die Leute würden das nicht als Negativbeispiel für Hunde auffassen. Die können ja nichts dafür. Vielmehr sollten wir das als Negativbeispiel für Menschen auffassen, die Hunde in Innenstädten halten.