Die Melodie der Arbeit

Es gibt eine Menge kluge Köpfe auf der Welt. Viel mehr als wir alle glauben. Diese klugen Köpfe wurden einst von den Straßen, Schulen und Universitäten der Welt ins Arbeitsleben gedrückt. Mit Enthusiasmus und voller Tatendrang gingen sie ans Werk. Einige wenige haben sich nie von ihren Visionen abbringen lassen. Haben ihre ehrgeizigen Träume über alle Schwierigkeiten hinweg verwirklicht. Haben die Welt ein Stückchen besser gemacht.

Das sind die Handvoll Macher zu denen wir wehleidig aufschauen. Der Rest von uns ehemaligen Visionären singt nur mit. Kleingeistige Kollegen die hauptsächlich mit der Rettung ihres faulen Arsches beschäftigt sind. Vorgesetzte die My Way von Frank Sinatra erheblich zu ernst nehmen. Große Chefs deren Mut nicht mal über das Kleingeldfach der Firmenbrieftasche hinausgeht. Von dieser enggeistigen Kapelle wird jeden Morgen die Hymne der Arbeit gedröhnt.

Die cleveren Menschen wehren sich einige Zeit, wollen sich nicht verbiegen. Doch irgendwann stimmt man ein. Nicht weil es so besser wäre, geschweige denn akzeptabel funktionieren würde. Die Lüge von “der muss sich noch bei uns einleben” oder “der wird noch lernen wie wir hier arbeiten” kann diesen Leuten nichts vormachen. Aber letztendlich ist es einfach nur ein Abwägen zwischen Jahrzehnten Verzweiflung, Magenschmerzen, Ohrenpfeifen, Wut, Depressionen oder eben mitsingen.

Und so wird eingestimmt in die Kakophonie der Arschgeigen, wo Maestro Ego kurzsichtig mit dem Taktstock um sich schlägt.